Wie bin ich überhaupt zum Nähen gekommen?
Das mag vielleicht daran liegen, dass ich zwei Jungs habe, 5 und 2 Jahre alt. Und ich finde die Klamottenauswahl in den Läden für Jungs einfach nur langweilig. Blau, Grün, Grau, Schwarz. Wenn man Glück hat, mal was mit Rot. Aber Orange (die Lieblingsfarbe meiner beiden) gibt es selten. Auch schöne Motive sind eher rar gesäht, Dinos, Autos, Fußball. Warum nicht auch mal Blumen für Jungs? Ich würde es kaufen.
Dazu kommt, dass meine beiden, was ihre Figur betrifft, zwei Extreme sind, wie man sie sich schöner nicht denken könnte. Der Große - mein Hosenmatz - ist ein Spargeltarzan wie er im Buche steht. Auf 111 cm kommen irgendwas um die 18 kg. Da schlabbert alles und die Hosen rutschen.
Der Kleine - mein Kullerkeks - ist das genaue Gegenteil. Schon bei der Geburt ein ordentlicher Brocken, hat er das seitdem auch nicht geändert. Bei ihm verteilen sich 17,irgendwas kg auf 97 cm.
Hosen von der Stange (besonders die bei der Familie gern geschenkten Discounter-Hosen) brauche ich bei ihm gar nicht versuchen. Das sieht aus wie Presswurst. Und bewegen kann sich der arme Kerl dann auch nicht mehr.
Also kam mir irgendwann im letzten Jahr, kurz nach Weihnachten war es, die Idee, doch selber mal die Nähmaschine auszupacken.
Inspiriert von einem Selbermach-Thread in meinem Lieblingsforum war ich dann auch sehr motiviert und holte Omas altes Schätzchen - eine Veritas 8014/39 - aus dem Schrank, las mich durch diverse Blogs und Anleitungen, stöberte online nach Stoffen, besuchte einen Nähladen in der Stadt, wo ich erschreckenderweise viel Geld ließ und begab mich an meine ersten Projekte.
Eigentlich wollte ich eine Leggings für den Hosenmatz nähen. Da mir aber der Stoff (knapp 20 Euro pro Meter) dann doch zu wertvoll für so ein Experiment war, begann ich mit einer Halssocke von Schnabelina. Dazu hatte ich im Stoffladen einen ganz tollen Drachenjersey und dazu passenden Fleece gekauft.
Wie es geworden ist, erzähle ich im nächsten Post.